Die Abfall-Diät

Wir merken es täglich : In unseren privaten Haushalten fällt jede Menge Abfall an. Insbesondere der Plastikmüll steigt von Jahr zu Jahr und ist besonders problematisch. Ob Tüten, Einweggeschirr/-Becher, Verpackungsfolien und- Behälter - so nützlich Kunststoffe auch sind, sie belasten unsere Umwelt, denn sie sind nahezu unvergänglich und geben chemische Zusatzstoffe an die Umwelt ab. Viele Produkte werden nur einmal verwendet und dann entsorgt, das bedeutet einen riesigen CO2 –Ausstoß und ist Ressourcenverschwendung. In manchen Meeresgebieten gibt es mittlerweile mehr Mikroplastikteilchen als Plankton. Wir trennen zwar überwiegend brav unseren Müll, aber nur ein Bruchteil der Kunststoffe kann recycelt werden, hierzulande 17,3 % !

Es ist außerdem unvorstellbar, aber leider wahr: in Deutschland landen jährlich 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, davon 61 % aus privaten Haushalten!

Doch mit etwas Umsicht und Planung kann Jeder von uns ohne großen Aufwand täglich zur Müll-Vermeidung betragen und somit die Umwelt und das Klima schonen, hier ein paar Tipps:

Einkaufen:

  • Ein Einkaufszettel verhindert, daß zu viel eingekauft wird und dann Lebensmittel entsorgt werden
  • Stoffbeutel passen in jede Handtasche und ersetzen Plastik- oder Papiertüten
  • „Buy Local“- im Laden in der Nähe fällt weniger Verpackung an, als beim Einkauf im Internet. Auf Wochenmärkten oder Hofläden in der Region gibt es frisches Obst und Gemüse aus der Umgebung ohne Verpackungen, dazu einfach Beutel oder Mehrwegnetze mitnehmen
  • „Unverpacked“ - immer mehr Läden, z.B. in Neubiberg am Bahnhof, bieten unverpackte Waren an
  • Mehrweg statt Einweg: z.B. Joghurt im Glasbecher, Mineralwasser in Glasflaschen
  • Haltbare Produkte in Großpackungen, statt in kleinen Portionen kaufen, das schont auch den Geldbeutel

Lebensmittel:

  • Selber kochen spart Müll, schmeckt besser und ist gesünder
  • Richtig gelagert hält länger: möglichst kühl und dunkel, Glasbehälter sind hier der Favorit, z.B. Einweggläser als Vorratsbehälter nutzen
  • Mindesthaltbarkeitsdatum: hierbei nicht nur auf das Datum schauen, sondern Aussehen, Geruch und Geschmack prüfen, Vieles ist länger genießbar- Ausnahme Verbrauchsdatum , z.B. bei Fleisch
  • Statt Alu- oder Frischhaltfolie : Speisen mit Deckeln oder Tellern abdecken oder in Bienenwachstüchern einwickeln
  • Zuviel Obst und Gemüse? Haltbarmachen durch Fermentierung(Sauerkraut, Kimchi) oder Einkochen, das wussten schon unsere Großmütter
  • Auch aus Speise-Resten lässt sich noch was Leckeres zubereiten, das freut auch den Gelbeutel
  • Überflüssige Lebensmittel verschenken oder bei Foodsharing-Projekten abgegeben, z.B. im Supermarkt in Neubiberg am Bahnhof
  • Kaffee: eigene Kaffee to-go-Becher mitnehmen, keine Maschinen für Espresso-Kapseln verwenden

Haushalt:

  • Küchenhelfer, wie Spülbürsten oder Speisenwender aus Holz verwenden, statt aus Plastik
  • Waschmittel für Spül- und Waschmaschine in Pulverform einfüllen, statt einzelverpackten Tabs
  • Flüssigseife und Shampoo gibt es nachfüllbar
  • Waschbare Lappen sind eine Alternative zur Küchenrolle
  • Kleingeräte: Reparieren statt Wegwerfen, z.B.in Repair-Cafes. Es muss auch nicht immer gleich das neueste Produkt gekauft werden.
  • Manche Einwegverpackungen eignen sich noch als Müllbeutel
  • Grillen: kein Einweggeschirr -/Besteck benutzen, Grillzangen statt Alu-Schalen

So können auch wir ohne viel Mühe unseren Einfluß als Konsumenten geltend machen und die Müllberge reduzieren. Denn der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht. Wegwerfmentalität und Nachhaltigkeit passen nicht zusammen. Wer sich noch näher mit dem Thema beschäftigen möchte, findet nützliche Infos und Tipps auf den BUND-Seiten im Internet unter https://www.bund.net/themen/chemie/achtung-plastik/plastikfasten/plastikfrei-einkaufen/